Die Sehenswürdigkeiten von Tampere sind an einem Tag mit dem Fahrrad gut „abzuklappern“. Sehenswert ist das Finlayson Gelände direkt an der Stromschnelle Tammerkoski. Hier gibt es alles, einen Finlayson Palatsi, eine Finlayson Kirche etc. pp. Und alles schön restauriert. Das Wasser der Stromschnellen ist fast schwarz, zumindest wirkt es so.
Altes Kraftwerk an den Tammerkoski StromschnellenIn der Finlayson KircheBlick aus dem Garten des Finlayson Palatsi
Besonders schön fand ich den Dom von Tampere im „Stil der finnischen Nationalromantik“. Mein Gott, was es alles gibt! Aber sehr schön.
Dom von Tampere von außenTreppenhaus Dom von TampereDom von TampereIm Dom von Tampere
Aber in der Stadt gibt es auch noch viele andere schöne Gebäude.
Orthodoxe Kirche in TampereIn TampereTurm der FeuerwacheFreizeitpark Tampere
Morgen bewege ich mich dann wieder langsam Richtung Turku an der Ostsee.
Heute bin ich nach Tampere gestartet. Ich habe wieder nur Landstraßen genommen und bin wieder ab und zu abgebogen, wenn ich irgendwo Uimaranta (Strand) gelesen habe.
Manchmal schon erstaunlich, durch welche Gegenden man kommt. 7 Km Schotterpiste und man kommt zu einem winzig kleinen Badesteg mit einem Parkplatz für 3 Autos. Ausgeschildert ist das ganze aber an der Landstraße. Und da ist dann tatsächlich noch ein Kiosk mit Verkäufer. Wovon der wohl lebt? Vom Umsatz wird das wohl nichts.
Plot für Wrong Turn 7
Hier gibt es so viele alte verfallende Holzscheunen. Manche sind aus massiven Holzbalken. Das wäre doch was, von wegen Vintage Look oder so. Als Holzhütte im Garten?
Überall verfallende Scheunen
Ich habe mir dann kurz vor Tampere nochmal Nokia angeschaut. Da war aber wirklich nichts sehenswertes. Und es verdeutlicht aber, dass nicht alle Finnen schön wohnen.
Da die Sonne heute so schön geschienen hat, bin ich nochmal nach Ekenäs reingefahren. Die Stadt war völlig überfüllt, so dass ich nur am äußersten Rand einen Parkplatz gefunden habe. Irgendwas besonderes musste hier wohl passieren. Ich bin dann kurz zum „Stadtzentrum“, da war aber nichts besonderes zu erkennen, also bin ich wieder zurück zum Wohnmobil, schließlich wollte ich ja heute Richtung Tampere starten.
Kaum am Wohnmobil angekommen, setzte ein Sirenengehäuel verschiedenster Art ein. Ich bin der Geräuschkulisse gefolgt und siehe da, die Feuerwehren stellten in Ekenäs ihre historischen Fahrzeuge aus. Perfekt und liebevoll gepflegt und so ganz anders als in Deutschland. Die Finnen scheinen überhaupt ein Faible für amerikanische Fahrzeuge zu haben. Was hier so an Mustangs, Corvettes und Cadillacs durch die Gegend fährt habe ich noch nicht gesehen. Sehr beliebt sind auch Pick-Up Trucks, aber das ist bei den Wegen und dem Winter wohl auch zu verstehen. Schließlich muss man den gejagten Elch ja irgendwie nach Hause bringen.
Ekenäs bei SonneFeuerwehrund noch ne FeuerwehrFeuerwehr mit OriginalfahrerColt Seavers war auch da
Schließlich bin ich ins Landesinnere gestartet. Die Landschaft hat hier nicht ganz so viel Felsen und es kommen auch mal offene Felder. Und mit dem schwedisch ist dann hier auch Schluß.
Unterwegs höre ich hier Radio Soumipop. Ausschließlich finnische Musik. Damit ihr einen Eindruck von der finnischen Musikszene bekommt: hier der aktuell am meisten gespielte Hit. Und hier ist ein Interview mit dem Interpreten. Dieser Song wird auch mehrmals am Tag gespielt.
Da es dann doch relativ spät geworden ist, bin ich noch bis nach Forssa gekommen. Hier habe ich am Badesee übernachtet.
Heute habe ich nicht viele Bilder gemacht. Heute morgen bin ich früh aufgestanden, da ich mir einen Arzt suchen wollte. Ich habe gestern im Internet schon gelesen, das es hier sogenannte Healthcare Center gibt, wo diese sind, habe ich aber nicht herausbekommen.
Ich hatte mir deshalb überlegt, erstmal eine Apteki suchen, und da fragen. Als ich nach Ekenäs hereingefahren bin, habe ich aber schon Ausschilderungen mit einem roten Kreuz gesehen. Denen bin ich dann natürlich gefolgt und bin am Krankenhaus gelandet. An der Info wurde ich dann zum letzten Gebäude auf dem Gelände geschickt worden. Hier habe ich dann mein Problem geschildert und bekam einen Termin um 12:10 Uhr. Das heißt, ich konnte erstmal Frühstücken. Dafür habe ich mir einen Parkplatz am Hafen mit Aussicht gesucht, und mir erstmal Frühstück gemacht und Hörbuch gehört.
Hafen von Ekenäs
Um 12:00 Uhr war ich dann wieder am Krankenhaus und bin von einer Krankenschwester untersucht worden. Die hat sich die Verbrennung angesehen, verbunden und die Entzündungswerte mit einem Schnelltest bestimmt. Zum Glück sind noch keine Entzündungswerte zu messen. Dann bekam ich noch ein wenig Verbandsmaterial und eine Rechnung über 8,50 € mit. Einen Arzt habe ich nicht zu Gesicht bekommen. Aber so geht es wohl auch. Die Krankenschwester meinte noch ich soll die „Pain Killer“ nicht vergessen.
Danach bin ich Richtung Salo, weil da, laut Internet, ein Dometic Fachhändler existiert. Dort angekommen, hat der mich gleich an einen kleinen Betrieb in der Parallelstrasse verwiesen. In diesem kleinen Laden fühlte sich aber keiner für mich zuständig, so dass ich unverrichteter Dinge wieder abgezogen bin. In derselben Strasse gab es aber einen Caravan und Wohnmobilhändler, bei dem ich mein Glück versucht habe. Der ältere Herr sprach aber nur finnisch, so dass die Kommunikation nicht ganz einfach war. Immerhin schnappte er sich einen Schraubenzieher und hat den Brenner geöffnet. Leider lief der Kühlschrank hier natürlich ohne Probleme. Ein typischer Vorführ-Effekt.
Ich habe mir dann noch einige Standplätze angesehen, bin aber letztlich wieder in der Nähe von Ekenäs gelandet.
Hier könnte man Western drehen, wenn der Asphalt nicht wäre
Heute wollt ich mir Hanko anschauen. Und das habe ich dann auch gemacht. Unterwegs bin ich an Fagervik vorbeigekommen. Eine von Schweden gegründete Schmiede, die heute als Museum hergerichtet ist. Hanko war dann der Knüller. Hanko ist die südlichste Stadt Finnlands und war in der russischen Zeit eine beliebte Sommerfrische für wohlhabende Russen. Der Ort besteht deshalb zu großen Teilen aus perfekt restaurierten Holzvillen. Und das Wetter hat auch wieder einmal mitgemacht. Leider macht mein Fuß zunehmend Probleme, so dass ich kaum noch laufen konnte. Den Wanderweg zur echten Südspitze habe ich deshalb nicht geschafft.
Wer hier etwas auf sich hält, fährt mit einem Jopo Fahrrad!
Villa in HankoPromenade in HankoRestaurant in HankoHafen von HankoTürme in HankoRathaus in HankoIn Räder
Auf dem Rückweg wollte ich eigentlich in Fiskars einen Stellplatz suchen. Fiskars ist da, wo die Axt wohnt. Leider ist in Fiskars derzeit Antikmarkt und deshalb völlig überlaufen. Ich musste mir deshalb einen anderen Platz suchen. Da ich nicht so gut zu Fuß war, bin ich garnicht erst ausgestiegen, obwohl der Ort sehenswert ist. Letztendlich bin ich dann zum Ekenäs Port, einer kleinen Badestelle halb im Wald.
Hier habe ich dann den Verband gewechselt, und was ich gesehen habe, war nicht sehr schön. Morgen muss ich wohl mal zum Arzt gehen und die Verbrennung begutachten lassen.
Aus lauter Frust und weil der Kühlschrank im Gasbetrieb mal wieder ausgegangen ist, habe ich dann auf dem Parkplatz noch den Brenner reinigen wollen. Leider war ein Kontakt dermaßen verkohlt, dass er abgefallen ist. Mal sehen, ob ich dafür hier ein Ersatzteil kriegen. Seltsamerweise läuft der Kühlschrank aber.
Go West war heute das Motto. Ich bewege mich langsam auf Turku zu. Als Etappenziel wollte ich die Insel Orslandet erreichen. Da soll es einen ruhigen Stellplatz geben. Diesmal bin ich bis nach Helsinki durchgefahren, weil ich die Strecke schon kenne. Erst nach Espoo bin ich dann wieder ein wenig links und rechts abgebogen. Es ist wirklich unglaublich, wie schön hier einige Häuser liegen.
ZwischenstopPausen lohnen sich
Besonders schön war es in Inga, einer kleinen Stadt an der Ostsee. Hier habe ich mir gleich mal wieder die Badestellen angesehen. Diese sind erstaunlicherweise alle verwaist. Aber die Finnen haben wohl genug Möglichkeiten schwimmen zu gehen. Zum Übernachten wären die Parkplätze zur Not auch geeignet, sie liegen aber etwas vom Wasser weg.
Kirche in IngaBadesteg in Inga
Der Weg zur Insel führt über mehrere kleine Brücken und die Fähre die zur Insel fährt ist kostenlos. Die Insel besteht natürlich aus Granit und ist komplett bewaldet. Heute habe ich mir vorgenommen, dass ich mal grille. Nachdem ich auf einem Platz in Helsinki Zeuge einer großen Werbeaktion von Lidl unter dem Motto Grilli Maisteri wurde, bin ich heute zu Lidl und habe mir die entsprechenden Utensilien zugelegt. Mal sehen, ob das klappt.
Es ist zwar ganz gemütlich, wenn die Regentropfen auf das Dach prasseln, aber auch etwas laut. In jedem Fall war ich heute morgen früh auf und habe mir dafür beim Frühstück dafür mehr Zeit gelassen. Ich habe Kotka dann noch eine Chance gegeben und mir den Stadtpark angeschaut. Der war dann doch sehr schön. Der Wasserfall ist übrigens künstlich und dient zur Anreicherung der Bucht mit Sauerstoff. Eine schön und praktisch zugleich. Die Häuser in der Vorstadt sind auch sehr schön. Insbesondere die am Wasser.
Stadtpark KotkaGranitplatte
Dann bin ich wieder in Richtung Helsinki gestartet und wollte unterwegs mal versuchen Badestellen oder kleine Häfen an der Ostsee anzuschauen. Die Hoffnung war natürlich, dass ich irgendwo einen Platz für die Nacht finde. Aber entweder war das Campen verboten oder sogar das Parken. Allzuviele öffentliche Stellen habe ich auch nicht gefunden. Die meisten Zugänge zum Meer, die man auf Google Maps sehen kann, sind privat.
Unterwegs ist mir wieder überall der rote Granit in allen Formen begegnet. Die Straßenbeläge sind aus rotem Split, die Schotterpisten sind aus rotem Schotter und einige Auffahrten bestehen sogar aus massiven Granitplatten.
Roter Granit in allen FormenGranitplatte als Auffahrt
Ich habe sogar versteckt ein FliWaTüt in freier Wildbahn entdeckt.
FliWaTüt in freier WildbahnHinkaböhle
Am Nachmittag habe ich dann ein schönes Plätzchen für die Nacht gefunden. Rundherum schöne Holzhäuser mit eigenem Meerzugang und Boot. Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein Wohnmobil mit Sauna.
Mein Platz für heute
Als ich vorhin zum Wasser runtergegangen bin, wäre ich beinahe auf eine Ringelnatter getreten. Die hat sich aber gerade noch rechtzeitig vom Acker gemacht. Ich habe gelesen, dass es hier sogar ziemlich viele Kreuzottern gibt und man sich in der Apotheke rezeptfrei Medikamente gegen die Bisse besorgen kann. Aber soweit wird es hoffentlich nicht kommen.
Heute morgen ist mir ein Mißgeschick passiert. Beim Kaffee aufgießen habe ich den wackligen Filter umgehauen und die Suppe ist mir umgekippt. Dummerweise hatte ich nur meine Badelatschen an, so dass ich mir den rechten Fuß ein wenig verbrannt habe. Den Fuß konnte ich aber prima im Fluß kühlen. Aber die Sauerei im Wohnmobil war beträchtlich. Das Saubermachen hat einige Zeit in Anspruch genommen. Letztendlich bin ich mit Verband und bequemen Wanderschuhen losgefahren.
Dann bin ich weiter Richtung Osten in Kotka gelandet. Hier hat mich gleich das Schifffahrtsmuseum angelacht. Im Grunde genommen ist das Konzept ähnlich wie in Tallin. Nur das die Aufbereitung schöner und der Eintritt billiger war. Danach habe ich mir noch die Stadt mit dem Fahrrad ein wenig angesehen. Bis auf die Kirchen und die Parks nicht sonderlich schön. Überwiegend Zweckbauten aus den 70ern.
Schiffahrtsmuseum in Kotka von außenBegehbares Dach des Schifffahrtsmuseums in KotkaSchifffahrtsmuseum KotkaSchifffahrtsmuseum in KotkaEin FliWaTütKirche in KotkaPark in KotkaGeiles Kinderspielzeug in Kotka
Dann hat mich der Ehrgeiz gepackt und ich bin weiter Richtung Osten auf dem sogenannten Königsstraße gefahren. Bis es nicht mehr weiterging. Ziemlich weit vor der offiziellen Grenze gab es schon Kontrollen. Da bin ich wieder umgekehrt und habe mich auf die Suche nach einem Stellplatz gemacht. Unterwegs hatte ich mir zwar schon einiges angesehen, dass hat mir aber alles nicht so gefallen. Mittlerweile stehe ich wieder in Kotka am Parkplatz zum Strand.
Heute bin ich mal richtig Osten gestartet. Mal schauen, was es da so gibt. Und es gibt viel. Wie man an der Zeitachse sieht, bin ich hier und da mal abgebogen. Schön war es in z.B. in Sipoo.
SipooMit dem Parken muss man aber aufpassen
Hier in Finnland kann man, außer in Helsinki natürlich, eigentlich kaum nicht am Wasser wohnen. Und das eröffnet natürlich viele Möglichkeiten zum Wassersport, Angeln etc. An einigen Badestellen sind direkt Spülen für das Ausnehmen der Fische installiert.
Dann habe ich Porvoo angeschaut. Hier ist der Anteil der schwedisch-sprachigen Finnen besonders hoch. Es ist hier sowieso überall alles zweisprachig ausgeschildert, in finnisch und in schwedisch. Das hilft manchmal, denn mit Ingang kann man mehr anfangen als mit Panos. Andererseits begrüssen sich die Finnen hier mit „Moi“, das klingt dann auch schon wieder bekannt.
Porvoo ist an schönen Tagen ein beliebtes Ausflugsziel für die Finnen. Andere Sprachen hört man hier selten. Um so erstaunlicher, dass ein Kaffee hier „zum Beispiel“ heißt.
PorvooHinterhof in PorvooFeuerwache Porvoozum BeispielVogelhochzeit in der Kirche Porvoo
Ich habe jetzt 2 Tage in Helsinki verbracht und muss sagen, dass war das bisherige Highlight. Ich habe nicht erwartet, dass es so schön ist. Die Innenstadt ist gut mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen, und die Gebäude sind eine Pracht. Besonders beeindruckt hat mich der Dom. Mit seiner Größe und gleichzeitig mit seiner Einfachheit. Insbesondere das Innere ist protestantisch schlicht, aber erhaben. Erst am 2. Tag wirkte der Dom so richtig, als die goldenen Kreuze in der Sonne glänzten.
Dom in HelsinkiZur Metro
Es gibt hier soviele Häuser aus dem Jugendstil und aus den 20ern. Aller perfekt erhalten und liebevoll gepflegt. Ähnlich wie in Kopenhagen schafft man es hier, den Verkehr aus der Stadt herauszuhalten.
Am 2. Tag war ich dann noch in der Felsenkirche und auf der Insel Soumenlinna. Die Insel ist ein schönes Ausflugziel.
Felsenkirche innenFelsenkircheSoumenlinnaSuomenlinnaFriedhof der Kuschelschiffe auf SoumenlinnaEr fährt durch
Ich war dann noch im Outdoorladen und im Bauhaus Baumarkt. Im Outdoorladen kann man Knarren kaufen und im Bauhaus gibt es allein 4 Gänge mit Sauna Artikeln.
Beim Bauhaus
Und das ist kein Restaurant, sondern ein Fitness-Studio 😉