Heute habe ich mich langsam auf den Weg Richtung Norden gemacht. Dabei habe ich mir aber noch ein wenig das Schärenmeer und die Orte Uusikaupunki (ja, der Ort heißt wirklich so) und Rauma angeschaut.
Das Schärenmeer ist bei diesem Wetter unglaublich schön. Leider gibt es nicht soviele öffentlich zugängliche Stellen. Am Weg kann man nur durch die Kieferwälder die wunderschönen Häuser an der Ostsee sehen. Natürlich alle mit Boots/Badesteg.
SchärenmeerWieder gutes WetterSchärenmeer mit Möwe
Der Ort Uusikaupunki ist recht überschaubar, hat aber eine große, schöne Marina. Zwischen Uusikaupunki und Rauma bin ich dann noch an diesem Esemble von bekleideten Schaufensterpuppen auf einem Feld vorbeigekommen. Ich habe aber keine Ahnung, was der Sinn des ganze ist. Ein wenig unheimlich.
Die lebenden TotenWas die wohl machen?
In Rauma bin ich dann durch die hölzerne Altstadt gewandert. Dieses ist in die Liste des Unesco Weltkulturerbes aufgenommen und sehr sehenswert.
Gestern am späten Abend ging gegenüber auf dem Golfplatz die Beregnungsanlage an. Ich habe mich doch etwas gewundert, wie laut das wird. Heute Morgen bin ich dann nach Turku gestartet. In der Stadt war es wieder kein Problem einen kostenlosen Parkplatz zu finden.
Und es hat mich schon wieder ein Schifffahrtsmuseum angelacht. Eigentlich habe ich ja genug gesehen, da hier aber die Schiffe zu besichtigen waren, habe ich mich doch noch mal breitschlagen lassen. Das war jetzt aber das letzte Schiffahrtsmuseum.
Auf der Soumen JoutsenAuf der Soumen JoutsenBlumen gab es auch
Turku liegt am Fluß Aurajoki und an diesem ziehen sich die interessanten Dinge durch die Stadt. Über den Fluß kann man mit Fähren übersetzen. Die Föri quert den Fluß und eine andere Fähre fährt den Fluß immer rauf und runter und legt mal links oder rechts an.
Dom von Turku2 Fähren bei der Arbeit
Die Burg Turku habe ich mir zuletzt angesehen. Und was soll ich sagen: Ein Mittelalterspektakel inkl. Ritterturnier.
Burg Turku mit Ritter
Am Fluß Aurajoki sind links und rechts bis zum Dom fast durchgehend Kaffees oder Ravintolas (Restaurant). Wenn das Wetter so schön ist wie heute nicht das schlechteste. Ein Tag reicht aber um Turku anzuschauen. Abends bin ich dann an einem Trinkwasserreservoir zur Übernachtung gelandet.
Da ich mir Turku noch anschauen will, bin ich heute wieder Richtung Ostsee gestartet. Ich habe wieder die Landstraße genommen, obwohl ich viele Streckenabschnitte ja schon kannte. Aber das bietet Gelegenheit, sich die eine oder andere Stelle nochmal anzuschauen. Wenn man in die nördliche Richtung fährt übersieht man ja viele interessante Stellen, weil man sie im Rücken hat. Die sieht man dann erst, wenn man wieder Richtung Süden fährt.
Und wieder eine Badestellenatürlich mit Beachvolleyballfeld
Das Klima im Landesinneren wirkte auf mich wesentlich wärmer. Das mag an meinem kaputten Fuß liegen oder am fehlenden Wind. Ob das generell so ist, kann ich natürlich nicht sagen, aber hier wehte kein Lüftchen und die Temperaturen waren auch nicht übermäßig hoch, aber ich war immer froh ein wenig Schatten zu kriegen.
Und wenn die Hütte alt wirdDann kauft man sich halt eine neue
Heute stehe ich gegenüber einem Golfplatz auf einem Parkplatz zu einem Aussichtspunkt. Noch ist hier einiges los. Ich hoffe das wird noch weniger.
Heute habe ich mir erstmal im Baumarkt eine Pressluftdose gekauft, damit ich bei passender Gelegenheit den Brenner vom Kühlschrank mal reinigen kann. Im Gasbetrieb geht dieser über Nacht öfter mal aus und startet nicht neu.
Anschließend habe ich mir die Umgebung noch einmal ein wenig angesehen und habe mir einige Stellen am See angeschaut. Hier gibt es unzählige Stege und Wassersportmöglichkeiten. Allerdings ist das Wasser auch fast schwarz. Das wirkt dann schon ein wenig unheimlich.
Die Badestellen sind rund um den See verteilt und man kann sich links und rechts in den Wäldchen einen Platz suchen und sich erholen. Keine Verbotsschilder, keine Zäune und Platz für alle.
Öffentliche Sauna und Badestelle
Kirche im Wald
Die von mir früher als Becken für Angler identifizierten Becken sind garnicht für Angler gedacht sondern sind öffentliche Teppichreinigungsplätze. Offensichtlich lieben es die Finnen gemeinsam die Teppiche zu waschen. Und weil das so ist, haben die Gemeinden überall öffentliche Plätze eingerichtet, damit das nicht jeder zu Hause machen muss.
Und nochmal alleTeppiche waschen
Auch scheint der Golfsport und Beachvolleyball sehr beliebt zu sein. Ich bin hier schon an vielen gut besuchten Golfplätzen vorbeigekommen. Und mein Stellplatz für die Nacht bietet eine Badestelle, mehrere Angelstellen und 2 Beachvolleyballfelder, die beide benutzt werden. Und das nicht nur von sportlichen Jugendlichen. Hier spielen sogar einige Rentner mit.
Die Sehenswürdigkeiten von Tampere sind an einem Tag mit dem Fahrrad gut „abzuklappern“. Sehenswert ist das Finlayson Gelände direkt an der Stromschnelle Tammerkoski. Hier gibt es alles, einen Finlayson Palatsi, eine Finlayson Kirche etc. pp. Und alles schön restauriert. Das Wasser der Stromschnellen ist fast schwarz, zumindest wirkt es so.
Altes Kraftwerk an den Tammerkoski StromschnellenIn der Finlayson KircheBlick aus dem Garten des Finlayson Palatsi
Besonders schön fand ich den Dom von Tampere im „Stil der finnischen Nationalromantik“. Mein Gott, was es alles gibt! Aber sehr schön.
Dom von Tampere von außenTreppenhaus Dom von TampereDom von TampereIm Dom von Tampere
Aber in der Stadt gibt es auch noch viele andere schöne Gebäude.
Orthodoxe Kirche in TampereIn TampereTurm der FeuerwacheFreizeitpark Tampere
Morgen bewege ich mich dann wieder langsam Richtung Turku an der Ostsee.
Heute bin ich nach Tampere gestartet. Ich habe wieder nur Landstraßen genommen und bin wieder ab und zu abgebogen, wenn ich irgendwo Uimaranta (Strand) gelesen habe.
Manchmal schon erstaunlich, durch welche Gegenden man kommt. 7 Km Schotterpiste und man kommt zu einem winzig kleinen Badesteg mit einem Parkplatz für 3 Autos. Ausgeschildert ist das ganze aber an der Landstraße. Und da ist dann tatsächlich noch ein Kiosk mit Verkäufer. Wovon der wohl lebt? Vom Umsatz wird das wohl nichts.
Plot für Wrong Turn 7
Hier gibt es so viele alte verfallende Holzscheunen. Manche sind aus massiven Holzbalken. Das wäre doch was, von wegen Vintage Look oder so. Als Holzhütte im Garten?
Überall verfallende Scheunen
Ich habe mir dann kurz vor Tampere nochmal Nokia angeschaut. Da war aber wirklich nichts sehenswertes. Und es verdeutlicht aber, dass nicht alle Finnen schön wohnen.
Da die Sonne heute so schön geschienen hat, bin ich nochmal nach Ekenäs reingefahren. Die Stadt war völlig überfüllt, so dass ich nur am äußersten Rand einen Parkplatz gefunden habe. Irgendwas besonderes musste hier wohl passieren. Ich bin dann kurz zum „Stadtzentrum“, da war aber nichts besonderes zu erkennen, also bin ich wieder zurück zum Wohnmobil, schließlich wollte ich ja heute Richtung Tampere starten.
Kaum am Wohnmobil angekommen, setzte ein Sirenengehäuel verschiedenster Art ein. Ich bin der Geräuschkulisse gefolgt und siehe da, die Feuerwehren stellten in Ekenäs ihre historischen Fahrzeuge aus. Perfekt und liebevoll gepflegt und so ganz anders als in Deutschland. Die Finnen scheinen überhaupt ein Faible für amerikanische Fahrzeuge zu haben. Was hier so an Mustangs, Corvettes und Cadillacs durch die Gegend fährt habe ich noch nicht gesehen. Sehr beliebt sind auch Pick-Up Trucks, aber das ist bei den Wegen und dem Winter wohl auch zu verstehen. Schließlich muss man den gejagten Elch ja irgendwie nach Hause bringen.
Ekenäs bei SonneFeuerwehrund noch ne FeuerwehrFeuerwehr mit OriginalfahrerColt Seavers war auch da
Schließlich bin ich ins Landesinnere gestartet. Die Landschaft hat hier nicht ganz so viel Felsen und es kommen auch mal offene Felder. Und mit dem schwedisch ist dann hier auch Schluß.
Unterwegs höre ich hier Radio Soumipop. Ausschließlich finnische Musik. Damit ihr einen Eindruck von der finnischen Musikszene bekommt: hier der aktuell am meisten gespielte Hit. Und hier ist ein Interview mit dem Interpreten. Dieser Song wird auch mehrmals am Tag gespielt.
Da es dann doch relativ spät geworden ist, bin ich noch bis nach Forssa gekommen. Hier habe ich am Badesee übernachtet.
Heute habe ich nicht viele Bilder gemacht. Heute morgen bin ich früh aufgestanden, da ich mir einen Arzt suchen wollte. Ich habe gestern im Internet schon gelesen, das es hier sogenannte Healthcare Center gibt, wo diese sind, habe ich aber nicht herausbekommen.
Ich hatte mir deshalb überlegt, erstmal eine Apteki suchen, und da fragen. Als ich nach Ekenäs hereingefahren bin, habe ich aber schon Ausschilderungen mit einem roten Kreuz gesehen. Denen bin ich dann natürlich gefolgt und bin am Krankenhaus gelandet. An der Info wurde ich dann zum letzten Gebäude auf dem Gelände geschickt worden. Hier habe ich dann mein Problem geschildert und bekam einen Termin um 12:10 Uhr. Das heißt, ich konnte erstmal Frühstücken. Dafür habe ich mir einen Parkplatz am Hafen mit Aussicht gesucht, und mir erstmal Frühstück gemacht und Hörbuch gehört.
Hafen von Ekenäs
Um 12:00 Uhr war ich dann wieder am Krankenhaus und bin von einer Krankenschwester untersucht worden. Die hat sich die Verbrennung angesehen, verbunden und die Entzündungswerte mit einem Schnelltest bestimmt. Zum Glück sind noch keine Entzündungswerte zu messen. Dann bekam ich noch ein wenig Verbandsmaterial und eine Rechnung über 8,50 € mit. Einen Arzt habe ich nicht zu Gesicht bekommen. Aber so geht es wohl auch. Die Krankenschwester meinte noch ich soll die „Pain Killer“ nicht vergessen.
Danach bin ich Richtung Salo, weil da, laut Internet, ein Dometic Fachhändler existiert. Dort angekommen, hat der mich gleich an einen kleinen Betrieb in der Parallelstrasse verwiesen. In diesem kleinen Laden fühlte sich aber keiner für mich zuständig, so dass ich unverrichteter Dinge wieder abgezogen bin. In derselben Strasse gab es aber einen Caravan und Wohnmobilhändler, bei dem ich mein Glück versucht habe. Der ältere Herr sprach aber nur finnisch, so dass die Kommunikation nicht ganz einfach war. Immerhin schnappte er sich einen Schraubenzieher und hat den Brenner geöffnet. Leider lief der Kühlschrank hier natürlich ohne Probleme. Ein typischer Vorführ-Effekt.
Ich habe mir dann noch einige Standplätze angesehen, bin aber letztlich wieder in der Nähe von Ekenäs gelandet.
Hier könnte man Western drehen, wenn der Asphalt nicht wäre
Heute wollt ich mir Hanko anschauen. Und das habe ich dann auch gemacht. Unterwegs bin ich an Fagervik vorbeigekommen. Eine von Schweden gegründete Schmiede, die heute als Museum hergerichtet ist. Hanko war dann der Knüller. Hanko ist die südlichste Stadt Finnlands und war in der russischen Zeit eine beliebte Sommerfrische für wohlhabende Russen. Der Ort besteht deshalb zu großen Teilen aus perfekt restaurierten Holzvillen. Und das Wetter hat auch wieder einmal mitgemacht. Leider macht mein Fuß zunehmend Probleme, so dass ich kaum noch laufen konnte. Den Wanderweg zur echten Südspitze habe ich deshalb nicht geschafft.
Wer hier etwas auf sich hält, fährt mit einem Jopo Fahrrad!
Villa in HankoPromenade in HankoRestaurant in HankoHafen von HankoTürme in HankoRathaus in HankoIn Räder
Auf dem Rückweg wollte ich eigentlich in Fiskars einen Stellplatz suchen. Fiskars ist da, wo die Axt wohnt. Leider ist in Fiskars derzeit Antikmarkt und deshalb völlig überlaufen. Ich musste mir deshalb einen anderen Platz suchen. Da ich nicht so gut zu Fuß war, bin ich garnicht erst ausgestiegen, obwohl der Ort sehenswert ist. Letztendlich bin ich dann zum Ekenäs Port, einer kleinen Badestelle halb im Wald.
Hier habe ich dann den Verband gewechselt, und was ich gesehen habe, war nicht sehr schön. Morgen muss ich wohl mal zum Arzt gehen und die Verbrennung begutachten lassen.
Aus lauter Frust und weil der Kühlschrank im Gasbetrieb mal wieder ausgegangen ist, habe ich dann auf dem Parkplatz noch den Brenner reinigen wollen. Leider war ein Kontakt dermaßen verkohlt, dass er abgefallen ist. Mal sehen, ob ich dafür hier ein Ersatzteil kriegen. Seltsamerweise läuft der Kühlschrank aber.
Go West war heute das Motto. Ich bewege mich langsam auf Turku zu. Als Etappenziel wollte ich die Insel Orslandet erreichen. Da soll es einen ruhigen Stellplatz geben. Diesmal bin ich bis nach Helsinki durchgefahren, weil ich die Strecke schon kenne. Erst nach Espoo bin ich dann wieder ein wenig links und rechts abgebogen. Es ist wirklich unglaublich, wie schön hier einige Häuser liegen.
ZwischenstopPausen lohnen sich
Besonders schön war es in Inga, einer kleinen Stadt an der Ostsee. Hier habe ich mir gleich mal wieder die Badestellen angesehen. Diese sind erstaunlicherweise alle verwaist. Aber die Finnen haben wohl genug Möglichkeiten schwimmen zu gehen. Zum Übernachten wären die Parkplätze zur Not auch geeignet, sie liegen aber etwas vom Wasser weg.
Kirche in IngaBadesteg in Inga
Der Weg zur Insel führt über mehrere kleine Brücken und die Fähre die zur Insel fährt ist kostenlos. Die Insel besteht natürlich aus Granit und ist komplett bewaldet. Heute habe ich mir vorgenommen, dass ich mal grille. Nachdem ich auf einem Platz in Helsinki Zeuge einer großen Werbeaktion von Lidl unter dem Motto Grilli Maisteri wurde, bin ich heute zu Lidl und habe mir die entsprechenden Utensilien zugelegt. Mal sehen, ob das klappt.