Riga 2

Riga ist ganz schön, allerdings voller Touristen. Überall liefen Stadtführer mit verschieden großen Gruppen durch die Straßen. Angenehm aufgefallen ist mir, dass die Innenstadt nicht von den großen Einkaufsketten bevölkert wird, sondern viele kleine Fachgeschäfte ihre Waren anbieten.

Riga

Schwarzhäupterhaus

Wie immer war ich mit dem Fahrrad unterwegs, und das war auch hier kein Problem. Offensichtlich ist hier heute im Parlament irgendetwas los gewesen, denn ich bin durch Heerscharen von Abgeordneten und Securityleuten durchgefahren. Die Seitenstraßen standen voller schwarzer Limousinen.

Das Wetter war warm und bewölkt. Als ich mich wieder auf die Rücktour zum Campingplatz begeben habe, begann es leicht zu regnen. Mittlerweile hat es aber wieder aufgehört.

Morgen mache ich mich dann auf in Richtung Estland. Mal sehen wie weit ich komme.

Riga

2757 Km

Etappe 17.06.18

Ich bin heute morgen hier noch einmal spazieren gegangen und muss sagen, Kolka ist ein sehr schönes Plätzchen. Der Strand ist nahezu menschenleer und das Wasser in der Rigaer Bucht ist schön warm. Bei meinem Rundgang habe ich auch diese Hütten entdeckt, die man unter dem Begriff Saulesmājas auch mieten kann.

Saulesmājas
Strand in Kolka

In Kolka habe ich diese extravagante Kirche gesehen. Offensichtlich mit Steinen vom Strand gebaut.

Kirche in Kolka

Die Strecke Richtung Riga besteht ca. 80 Km nur aus Kiefernwald, der bis an die Bucht reicht. Also jede Menge Platz zum Baden. Die letzten 40 Km vor Riga wurden aber dann deutlich trubeliger. 5 Km sahen beispielsweise so aus. Offensichtlich ein beliebter Flecken für die Rigaer.

Vor Riga

Hier in Riga stehe ich auf einem stadtnahen Campingplatz. Umzäunt von 2 Zäunen mit Stacheldraht und 2 Sicherheitsposten, die rund um die Uhr besetzt sind. Man fühlt sich doch ein wenig eingeschüchtert.

Morgen werde ich mir mal Riga anschauen. Ich habe deshalb erstmal für 2 Tage gebucht.

Kolkasrags

2591 Km

Heute morgen bin ich um 04:00 Uhr hochgeschreckt, denn so traumhaft der Stellplatz auch ist, er ist vor der Halle der Fischer. Und die Fischer fingen um 04:00 Uhr an, ihre Boote mit Treckern ins Wasser zu ziehen. Aber irgendwann war der Trubel vorbei und ich konnte wieder einschlafen.

Heute wollte ich bis nach Kolka am Beginn der Rigaer Bucht kommen. Zunächst habe ich aber Liepaja (Libau) angepeilt. Die Vororte waren bestimmt von Plattenbauten aus sowjetischer Zeit, teilweise renoviert, oftmals aber noch im Original. Ich habe mich in den Vorort Karosta begeben, und war begeistert. Dadurch, dass der Vorort in der Sowjetzeit ein Militärstützpunkt war, sind die Gebäude aus der Zarenzeit fast alle erhalten geblieben. Überwiegend sind die Gebäude zwar renovierungsbedürftig, aber sie sind noch da! Beeindruckend war der Dom St. Nikolai, da seine goldenen Kuppeln schon von weitem zu sehen sind.

Brücke am Eingang zu Karosta
Gebäude in Karosta
Dom St. Nikolai
Autohändler in Liepaja

Dann bin ich weitergefahren und habe einen Parkplatz in der Altstadt von Ventspils (Windau) angesteuert. Hier habe ich das Fahrrad genommen und die Altstadt angeschaut. Die Altstadt besteht aus kleinen Häuschen und gegenüber liegen die dicken Pötte. Die Häuser in der Innenstadt sind überwiegend nicht renoviert, und offensichtlich traut sich das auch keiner zu, denn ganz viele sind zu verkaufen. Wahrscheinlich stehen sie unter Denkmalschutz und es müssen entsprechende Auflagen erfüllt werden.

Pause unterwegs
Ventspils
Ventspils

Heute Abend stehe ich auf einem Parkplatz, der zur Kolkasrags führt.

Kolkas
Beginn der Rigaer Bucht

Lettland: Jurmalciems

2314 Km

Heute gings Richtung Lettland. Allerdings ist gestern Abend die erste Gasflasche leer gewesen. Deshalb wollte ich heute die Gasflasche in Klaipeda noch schnell füllen lassen, da ich mir dachte, in einer Großstadt wird das wohl möglich sein.

Das ganze hat dann 2 Stunden gedauert und war nicht ganz korrekt, aber das erzähle ich später einmal.

Die Strecke nach Lettland führte an der Küste entlang. Auch hier werden wieder ordentlich EU-Gelder verbaut. Nur die letzten 8 KM der Strecke sahen dann so aus.

Wenn man auf einem Schotterweg überholt wird.

Dafür ist der Standplatz ein Traum. Ein einsamer Strand und kaum eine Menschenseele.

Mein Platz für die Nacht.
Gut bewacht.

Der Turm ist übrigens aus der Sowjetzeit. Die lettischen Fischer durften nur maximal 12 Km weit rausfahren und wurden von den Wachtürmen aus beobachtet. Ansonsten war die Küste Sperrzone.

Und noch ein Bild von mir:

So seh ich jetzt aus 😉

Und noch ein Bilderrätsel:

Links Trinkwasser, rechts kein Trinkwasser. Finde den Fehler.

Nida 2

Heute „nur“ mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Bei den Temperaturen schon eine Anstrengung. Die Fahrradwege sind immer unterbrochen von sandigen Abschnitten, auf denen man schieben muss.

Radwege

Ansonsten sieht es teilweise aus wie in Afrika.

Wüste

Und mit den Strandbildern kann ich sicher auch keinen mehr beeindrucken.

Und wieder endloser Strand.

Und für heute Abend zur WM-Eröffnung:

Was ziehe ich zur WM Eröffnung an?

Nida

Km 2168

Als ich heute in Karkle gestartet bin, habe ich eine Route an der Ostsee entlang gewählt. Das war auch gut. Überall schießen hier schicke neue strandnahe Wohnungen und Häuser aus dem Boden und auch die Straßen werden erneuert. Das wird hier wohl zum Kampen Litauens. In der Stadt habe ich noch einige Sachen eingekauft, und bin dann direkt zur Fähre Richtung Nehrung oder Neringa. Insgesamt alles nicht ganz billig, da man nicht nur für die Fähre zahlt, sondern auch nochmal Straßenmaut.

Auf der Fähre zur Nehrung

Die Insel selbst scheint ein einziger Pinienwald zu sein. Leider gibt es auf der langen Strecke Richtung Nida kaum Parkmöglichkeiten um sich mal die Landschaft unterwegs anzuschauen. Die Möglichkeiten die es gab, habe ich aber genutzt. Morgen werde ich nochmal mit dem Fahrrad herumfahren. Die Fahrradwege scheinen jedenfalls gut ausgebaut zu sein.

Und wieder unendlicher Strand

Hier sieht man z.B. was Überbevölkerung anrichten kann. Dabei handelt es sich um eine riesige Kormoran-Kolonie. Soweit man sehen kann sind die Bäume abgestorben und es riecht bestialisch. Es führt auch ein Pfad in die Kolonie, den sollte man aber nur mit Regenschirm betreten. Ich bin jedenfalls nicht zu lange geblieben, da es mir zu nass wurde ;-(.

Kormorane
Und das Ergebnis

Hier auf dem einzigen Campingplatz (der teuerste bisher), bin ich aber so richtig abgeschnitten. Weder Wlan noch Satellitenempfang. Das Abenteuer beginnt…

Unterwegs sieht man wenige Camper. Geschätzt sind von denen, die man sieht 80-90% aus Deutschland. Heute sprach mich ein Holländer an, und meinte, das ich aus Rüdesheim (RD) sein müsste. Tja, so seh ich aus.

Blick von der Perniddener Düne
Italienische Landschaft vom Thomas Mann Haus

Karkle

Die heutige Etappe führte mich entlang der Grenze zu Kaliningrad durch den etwas vernachlässigten Teil der EU.

Heutige Etappe

Das Wetter sah bedrohlich nach Unwetter aus und es kam ein starker Seitenwind auf, der das Fahren auf den offenen Stücke sehr anstrengend machte. Deshalb habe ich auch heute mehrere Zwischenstops eingelegt.

Da braut sich was zusammen. Memel bei Jarbarkas.
So sehen Rastplätze aus!
Und die Hirsche springen hier auch viel dynamischer!

Bei einem dieser Zwischenstopps nahe einer kleinen gemähten Wiese, habe ich 9 (in Worten neun) Störche gezählt. Die habe ich nicht alle aufs Bild bekommen. Auf der Wiese auf der anderen Strassenseite nochmal 2.

Wieviele Störche sind hier zu sehen?
2 auf Patrouille

Dabei bin ich, wenn ich richtig gerechnet habe, sogar Gerds alter Heimat Thomaten im Kreis Elchniederung bis auf ca. 15 Km nahe gekommen. Thomaten gehörte zur Gemeinde Heinrichswalde (heute Slawsk in Kaliningrad) existiert aber heute nicht mehr. Ich habe jedenfalls versucht möglichst nahe heranzukommen.

Mittlerweile bin ich in Karkle, nördlich von Klaipeda, angekommen. Im Grunde genommen eine Ferienhaussiedlung wie an der Nordseeküste in Dänemark. Eben nur halt an der Ostsee.

Ostseestrand bei Karkle
Strand bei Karkle

Kaunas

Nachdem die örtliche Jugend mich am Badesee bis 0:30 Uhr mit litauischer HipsHops Musik unterhalten hat, konnte ich doch gut Schlafen. Heute morgen saß ich ganz alleine am Badesee zum Frühstück. Ganz alleine? Nein, denn eine alte Oma auf einem Fahrrad kam und hat den Müll der Jugend vom Vorabend weggeräumt. Ob Sie dafür bezahlt wird, weiß ich wegen fehlender litauisch Kenntnisse leider nicht. Ich war aber so gerührt, dass ich für meinen Müll bezahlt habe.

Die Strecke Richtung Kaunas ist überwiegend gut ausgebaut. Manche Abschnitte sind aber auch etwas baufälliger. Weil die Landschaft so schön war, bin ich unterwegs einmal abgebogen und ein wenig der Memel gefolgt. Ein Paradies für Störche. Überall wo ich seit Polen ausgestiegen bin und ein Gewässer in der Nähe war habe ich Froschquaken gehört. Und überall sitzen Störche in ihren Nestern. Da kann Bergenhusen aber so was von einpacken!

Memel

Unterwegs sind alle paar Kilometer Hinweisschilder auf historische Sehenswürdigkeiten. Leider sind die Beschriftungen und Erklärungen alle nur auf litauisch, so dass sich die Bedeutung nicht immer erschließt:

Erklärung
Sehenswürdigkeit

Wenn man dann den Namen als Suchbegriff eingibt, bietet Vikipedija dass als Erklärung. Auch nicht hilfreich. In jedem Fall muss es wichtig sein.

In denVororten von Kaunas findet man immer noch ganze Straßenzüge von alten Holzhäusern oder gemauerten Häusern aus Kalksandstein.

Holzhäuser
KS-Haus

In Kaunas selbst konnte ich dann direkt in der Nähe der Sehenswürdigkeiten parken. Für sage und schreibe 0,3 € die Stunde. Und es waren ausreichend Parkplätze sogar für Wohnmobile frei. Und das in einer Stadt mit 300.000 Einwohnern. Die Sehenswürdigkeiten sind alle fußläufig zu erreichen, aber auch schnell abgehakt. Vielleicht sind deshalb so viele Parkplätze frei?

Ich wollte erst noch ca. 75 Km weiterfahren, habe aber dann gemerkt, dass es schon fast 19:00 Uhr ist. Deshalb habe ich hier in Kaunas auf einem Campingplatz „eingecheckt“.

Aržuolupiai Litauen

Eigentlich wollte ich heute eine Fahrradtour in den nahegelegenen Naturpark machen, aber da es sehr heiß ist, ich keine Zlotys für die 2. Nacht mehr habe und der nächste Geldautomat 15 Km entfernt ist, bin ich heute Richtung Litauen gestartet. Zur Grenze hin war es ein einziger Konvoi von LKW die nach oder aus Litauen kamen. Hinter der Grenze wurde die Landschaft und die Straßen erstaunlicherweise sehr viel weiter.

Manchmal fühlte ich mich an den Startbildschirm von Windows 95 erinnert. In Polen konnte man mit dem Wohnmobil nur an wenigen Stellen wenden. Hier ist das überall kein Problem.

Zur Übernachtung ausgesucht hatte ich einen Parkplatz an einem See. Das Navi hat mir wieder eine interessante Route vorgeschlagen. Nachdem ich beim ersten Vorschlag an einem Apfelbaum hängengeblieben bin und umkehren musste, war der 2. Vorschlag auch nicht besser. Das Navi wollte mich tatsächlich hier langführen:

Navigationsvorschlag

Die Routenoptionen habe ich daraufhin nochmal gecheckt. Die sind in Ordnung.

Unterwegs ist mir dieses Gebäude aufgefallen, das ist keine Kirche, sondern ein Boxklub:

Meine heutige Strecke

‚U Haliny‘ Wigry

Heute bin ich von Mikolajki nach Wigry gefahren. Die Strecke war teilweise noch mal haarsträubender. Aber auch teilweise gut ausgebaut. Unter anderem hat mich das Navi durch dieses „Kleingewerbe-Gebiet“ geführt. In einer der Garagen saß tatsächlich ein Opa in seinem kleinen Fahrradladen.

Gewerbegebiet

In den Dörfern saßen überall die Störche in ihren Nestern. Die Jungvögel sind alle schon so groß, dass sie deutlich über den Rand schauen.

Auf dem Weg hierher, bin ich durch schöne Kiefernwälder gefahren und habe das erste „Elchschild“ gesehen.

Um Wigry scheinen viele touristische Ziele zu locken. Der Naturpark hier in der Nähe machte einen sehr schönen Eindruck. Den werde ich morgen mal mit dem Fahrrad erkunden. Eigentlich wollte ich 2 Nächte bleiben, aber ich habe nicht mehr viel Zloty dabei und das tauschen ist auch kein Spaß. Vielleicht fahre ich morgen auch weiter nach Litauen. In der App „Park4night“ habe ich da 2 interessante Stellplätze gesehen.

Der Platz liegt am Fuße eines Klosters und sieht so aus:

Blick aufs Kloster

Mit Zugang zum See: