31.7. Porsangerfjord

9732 Km

Etappe 31.7.18

Heute bin ich weiter Richtung Porsangerfjord. Zum Nordkapp sind es noch ein paar Kilometer. Unterwegs, gegen Mittag, bin ich an der Börselva vorbeigekommen, bzw. genauer am Silfar Canyon. Das habe ich gleich mal für ein Bad genutzt. Man musste zwar etwas aufpassen, da in der Mitte die Strömung sehr stark war, aber das Wasser war schön erfrischend.

Berglandschaft
Börselva
Silfar Canyon

Ich habe dann in Lakselv getankt und das erste mal in Norwegen eingekauft. Das hat sehr viel Mut erfordert. Am besten man rechnet garnicht erst um, dann tut es nicht so weh.

Rentiere am Strand
Porsangerfjord

Ich habe mir für die Nacht eine Stelle an einem Anleger gesucht. Hier sind überall Feuerstellen mit Überresten von Königskrabben. Hier machen die Einheimischen wohl öfter mal Barbecue.

Misglücktes Anlegemanöver
Reste von Königskrabben

30.7. Vardö und weiter

9533 Km

Etappe 30.07.18

Heute bin ich bis nach Vardö gefahren und wieder umgekehrt, da es hier nicht weiter geht. Mal ganz ohne Bäume und mit immer wieder wechselnder Landschaft. Unterwegs liegen einige kleine Ortschaften, meist mit kleinem Hafen.

Mal ganz ohne Bäume
Hafen von Kiberg
Musclecars in Kiberg
Kinderanhänger fürs Snowmobil

Vardö erreicht man über einen Tunnel. Der Ort ist schnell besichtigt, hat aber sogar einen eigenen Flugplatz.

Tunnel nach Vardö
Kirche in Vardö
Hafen von Vardö

Ich bin dann wieder umgedreht und über die Berge Richtung Porsangerfjord. Hier war die Strecke fast alpin und es gab immer wieder klare Seen und Flüsse. Ich habe neben einem kleinen Fluss übernachtet.

Autowrack am Weg
Ach wie ist das schön
Überall klare Bergseen

29.7. Grense Jakobselv und Varangerfjord

9239 Km

Etappe 29.07.18

Heute morgen bin ich in Kirkenes vom Horn der MS Nordkapp geweckt worden. Während ich gefrühstückt habe, sind die ganzen Touristen Richtung Kirkenes gelaufen.

Die MS Nordkapp hat mich geweckt

Danach habe ich mich in Richtung russische Grenze aufgemacht und bin nach Grense Jakobselv gefahren. Dabei bin ich u.a. am ältesten Gestein Europas vorbeigekommen und habe ein Kunstwerk hinterlassen. Unterwegs bin ich immer wieder norwegischen Soldaten begegnet. Diese habe immer freundlich gegrüßt. Dazu sind sie bestimmt vom Fremdenverkehrsamt angehalten worden. Das Wetter ist wieder unnatürlich warm.

Neue Brücke bei Elvenes
Norwegens ältester Berg und mein Kunstwerk
Grense Jakobselv
Die Barentsee ganz friedlich
Das andere Ufer ist schon Russland
Die Grenze

Dann bin ich um den Varangerfjord herumgefahren und habe mich in Richtung Vardö bewegt. Unterwegs auf einem Rastplatz habe ich immer wieder ein springendes Irgendwas gesehehen. Leider habe ich kein Fernglas dabei, sodass ich nur ein Foto mit meiner mittelprächtigen Kamera machen konnte. Ich vermute, dass es springende Orcas waren.

Fast wie afrikanische Savanne
Lachsfarm
Irgendwas springt da
Kirche Nesseby

Auf der Nordseite des Varangerfjords beginnt die Baumgrenze, d.h. hier wachsen keine Bäume mehr. Und wenn ich im Arktikum in Rovaniemi richtig aufgepasst habe, ist hier sogar schon Permafrost-Boden.

Ich grille hinter der Waldgrenze
Abends wirds neblig

 

26. – 28.7. Iso Kuivajärvi, Njaalâšluohtâ, Kirkenes

8922 Km

Etappe 26.07.18
Etappe 27.07.18
Etappe 28.07.18

In der Nacht zu Donnerstag hat es geregnet und es ist deutlich abgekühlt. Die Umgebung in Pyhä ist perfekt auf den Wintersport eingestellt.  Überall beleuchtete Loipen, Abfahrten, Straßen für die Schneemobile. Das ist bestimmt ganz schön. Außerdem habe ich jetzt schon häufiger Appartements für die Beobachtung von Polarlichtern gesehen.

Hotel zum Polarlichtgucken
Immer wieder Rentiere

Dann bin ich Richtung Törmänen und bin Richtung Russland (Murmansk) abgebogen. Hier wurde es deutlich ruhiger. Es begegneten mir kaum noch Autos. Hier habe ich dann eine ruhige Nacht am See verbracht.

Kurz vor Törmänen

Am Freitag bin ich Richtung Inari gestartet. Die Landschaft verändert sich, und die Seen sind kristallklar. Der Tourismus zieht hier gewaltig an. Links und rechts der Straße entstehen immer mal wieder Blockhüttensiedlungen für Touristen. Da ich nach Kirkenes will, bin ich von der Hauptroute 4 auf die Nebenstrecke Richtung Neiden abgebogen. Die Straße war die ersten Kilometer sehr eng und sehr einsam. Ich habe dann aber noch einen schönen Rastplatz am See für die Nacht gefunden.

Inarijärvi
Inarijärvi 2
Kirche Inari
Was für ein Name

Heute habe ich dann allen Mut zusammengenommen und bin in das Nicht-EU Land Norwegen übergesetzt. Und kaum ist man über der Grenze gibt es Berge, Stromschnellen und Fjorde. Und man fährt bergauf und bergab. Nachmittags bin ich in Kirkenes angekommen und stehe hier gegenüber dem Hurtigruten-Terminal. Kirkenes ist die letzte Station der Hurtigruten. Ansonsten ist Kirkenes schnell angeschaut.

Kurz vor der Grenze
Stromschnelle Skoltefossen
Varangerfjord
Varangerfjord 2
Damit fängt man Königskrabben
Warten auf den Winter
Blick zur Barentssee

23.-25.7. Rovaniemi, Kemijärvi, Pyhä

8345 Km

Etappe 24.7.18
Etappe 25.7.18

In Rovaniemi habe ich mir einiges angeschaut. Die Stadt ist flächenmäßig wirklich groß und bietet unendliche Freizeitmöglichkeiten. Im Winter sicherlich ein Traum. Ich bin noch in das Arktikum, ein Museum / Ausstellung zum Thema Arktis. Zunächst war ich ein wenig enttäuscht, mit zunehmender Dauer wird man aber immer tiefer in das Thema „reingezogen“, so dass es zum Schluß wirklich ein lohnenswerter Besuch war. Leider besteht der Hauptgang aus einer überdachten Glaskuppel, die dermaßen heiß war, dass man sich schnell in die Nebenräume verzogen hat.

Chinesen vorm Arktikum

Am nächsten Tag bin ich dann Richtung Kemijärvi am Kemijärvi gefahren und noch ein wenig weiter. Kemijärvi ist wirklich nicht groß und auch nicht sehenswert, die Landschaft wird hier teilweise schon recht sumpfig und bietet unzählige Seen. Immer wieder laufen auch mal ein paar Rentiere auf der Straße herum. Am Abend habe ich dann einen schönen Platz an einem Wehr gefunden, dass von den Einheimischen als Badestelle genutzt wird. Man muss zwar etwas durch den Wald über Trampelpfade latschen und das Wasser riecht ein wenig muffig, aber ist ja nur Natur.

Kemijärvi See
Kemijärvi
Wehr am Auttinjyrhämä
Mein Platz am Auttinjyrhämä

Heute morgen, bin ich dann mit meinem Fuß das erste mal am Wehr Baden gegangen. 1 * vor dem Frühstück und 1 * danach. Sehr erfrischend! Danach bin ich dann auf der anderen Seeseite zurück in Richtung Kemijärvi und weiter Richtung Sodankylä gefahren. Leider führten von der Strecke Richtung Kemijärvi ca. 50 Km über Schotterpiste, was ein wenig anstrengend war. Nach Kemijärvi bin ich ein wenig von der Hauptroute abgewichen und bin dann in einem Wintersportgebiet (Pyhä) gelandet. Hier stehen in den Bergen überall Blockhütten für die Ski-Touristen. Im Sommer natürlich ein wenig verwaist. Hier stehe ich vor einer Amethyst-Ausstellung.

Baden am Wehr
Schotterpiste
Pyhä Skigebiet im Sommer

21. und 22.7. Haparanda Tervola und Rovaniemi

7878 Km

Etappe 21.7.18
Etappe 22.7.18

In den letzten beiden Tagen habe ich mich Richtung Norden bewegt. Ich habe den Bottnischen Meerbusen aber noch bis nach Schweden abgefahren. Kurz über die Grenze nach Haparanda und wieder zurück nach Tornio bevor ich am Kemijoki Richtung Tervola gefahren bin. Die Landschaft wird deutlich urwüchsiger und die Abstände der Häuser wird größer.

Wohin
Am Fluß Kemijoki
Farbenfrohe Felder
Der Fluß Kemijoki
Badestrand in Tervola

In Tervola habe ich an einer Badestelle gegenüber der Kirche übernachtet.

Am Sonntag bin ich dann gemütlich immer den Kemijoki mal wieder querend nach Rovaniemi. Die Landschaft ist wirklich schön. Allerdings sind die Mücken und Bremsen eine echte Plage. Sobald man aussteigt, stürzen sie sich auf einen.

Der Fluß Kemijoki
Die Landschaft wird wilder
Die Wälder dampfen

Kaum nähert man sich Lappland, begegnet man auch schon Rentieren. Und sogar ein Elch schaute mich aus dem Wald heraus an. In Rovaniemi am Sprungturm kam sogar eine ganze Gruppe von Rentieren grasend immer näher. Die Tiere sind offensichtlich an Menschen gewöhnt.

Ein erstes Rentier

Ik bin ein Elk
Rentiere an der Sprungschanze

Ich habe mir dann noch den Rummel um das Santa Claus Village und den Polarkreis angetan. Im Winter sicherlich schön, bei schwülen 24 Grad aber eher gewöhnungsbedürftig.

Werbung
Polarkreis
Santa Claus Office
Santa Claus Ravintola

20.7 Oulu

Heute habe ich mir Oulu angeschaut und ich muss sagen, dass die Stadt nicht wirklich schön ist. Überwiegend besteht die Bebauung aus Zweckbauten. Die Landschaft und die Natur sind natürlich etwas anderes. Trotz allem gilt Oulu als „Boomtown“ des Nordens und hat wahrscheinlich als nördlichste Großstadt Europas einen gewissen Anziehungseffekt.

Die „Sehenswürdigkeiten“ beschränkten sich eigentlich auf den Dom, die Kauppahalli, den Toripoliisi und die Landschaft.

Dom von Oulu

 

Man kann aber schön wohnen
Der Toripolliisi
Alte Schuppen an der Kauppahalli
Kauppahalli

Gestern Abend war ich dann noch hier auf dem Campingplatz in der Sauna. Ein sehr kommunikatives Erlebnis. Ganz anders als in Deutschland wird hier nach herzenslust gesabbbelt und auch mal das Bier mit in die Sauna genommen. Witzig finde ich, das die Finnen, die kein Englisch sprechen, trotzdem weitererzählen, obwohl man zu verstehen gibt, das man sie nicht versteht. Das ist mir hier schon öfter passiert. Da schwingt wohl die Hoffnung mit, das man doch irgendetwas aufschnappt. Aber bei der Sprache ist das schwer.

17.-19.7. Kokkola, Raahe, Oulu und die geheimnisvolle Kraft des Kerns

 

7496 Km

Etappe 17.7.18
Etappe 18.7.18
Etappe 19.7.18

Die Nacht auf dem Campingplatz in Vaasa war dann noch recht anstrengend. Einige Jugendliche haben ordentlich gefeiert und ihre Umwelt bis nach 03:00 Uhr daran teilhaben lassen. Naja.

Gut war, dass der Campingplatz einen Wohnmobil-Waschplatz hatte. Ich habe dann die Gelegenheit ergriffen, um zumindest den gröbsten Staub der letzten 1,5 Monate abzuwaschen.

Unterwegs bin ich dann noch in Monäs gewesen und habe mir in Klippan die evangelische Kirche auf den Klippen angesehen. Der Strand dazu war bei diesem Wetter natürlich voller Finnen.

Hafen von Monäs
Klippan Kirche
Strand vor Klippan

Gegen Abend habe ich mich auf den Parkplatz am Badestrand von Kokkola gestellt. Und auch hier gabs diesmal ca. um 03:30 eine kurze Einlage von jungen Männern und ihren starken Autos. Danach war aber Ruhe. Leider war der Weg zum Parkplatz sehr staubig so dass ich am nächsten Tag gemerkt habe, dass ich mir das Waschen hätte schenken können.

Auf der Weiterfahrt bin ich den Kalajoki entlanggefahren und immer mal wieder an die Küste bzw. Küstenorte gefahren. Eine Exkursion habe ich Richtung Hanhikivi gemacht. Der Ort sollte nur 3 Km von der Hauptstrasse entfernt liegen und der Name klang so lustig. Die Straße war super ausgebaut, links und rechts war der Wald stark zurückgeschnitten. Dann kamen plötzlich nagelneue 4 stöckige kasernenartige Bauten in Sicht. Und dann stand ich plötzlich vor einer Schranke. Ich bin dann umgedreht, habe aber im Rückspiegel gesehen, das mich ein „Security“-Fahrzeug verfolgt.  Ich habe dann in einer Parkbucht angehalten und der „Security“-Mann kam an die Scheibe und fragte mich aus: Was ich hier wolle, wohin ich fahre und das ich hier nicht bleiben könne, weil es sich um eine Nuklear-Anlage handelte. Mein Hinweis, dass hier nirgendwo Hinweisschilder seien ignorierte er geflissentlich. Ich habe mich dann getrollt und bin noch bis zur Hauptstrasse eskortiert worden. Auf Fotos habe ich verzichtet.

Hinterher habe ich dann festgestellt, dass ich mir in Loviisa den Fuß verbrannt habe, am 14.7. habe ich einen Abstecher nach Olkiluoto gemacht und vor einem Zaun umgedreht und dann lande ich in Hanhikivi. Wenn ich dem Security-Mann erzählt hätte, wo ich mir den Fuß verbrannt habe, säße ich jetzt als Spion im Knast! Ich habe also unbewußt alle aktuellen und zukünftigen AKW in Finnland besucht.

Kalajoki
Trainingspause

Und was soll ich sagen: auf dem Weg nach Raahe bin ich dann auch noch geblitzt worden. Mal sehen, was das gibt.

Raahe

In Raahe habe ich dann wieder einen ruhigen Platz für die Nacht gefunden.

Schöner Stellplatz in Raahe

Heute bin ich dann Richtung Oulu weiter und habe mir noch einiges angesehen. Hier stehe ich jetzt wieder auf einem Campingplatz.

Tauvo
Donald Trump in Lumijoki?

16.7. Vaasa

6949 Km

Etappe 16.07.18

Der Campingplatz in Kristinestad war sehr schön. Gepflegt, gute Lage und nicht zu groß. Der Campingplatzbesitzer ist hier und 24:00 Uhr noch rumgegangen und hat die Sitzbänke abgewischt. In jedem Fall eine Empfehlung.

Rathaus von Kristinestad
Blick zurück auf Kristinestad

Ich habe heute mal nur 2 Schlenker gemacht. Bei den Temperaturen ist die Fahrerei auch kein Spaß. Sobald man irgendwo steht wird es heiß. Die Klimaanlage habe ich die ganze Zeit angelassen. Ich habe spaßeshalber mal nach den Temperaturen in Rovaniemi (Polarkreis) geschaut. Und was soll ich sagen: 25 Grad. Also auch nicht viel kälter als hier. Die langen Hosen bleiben wohl noch etwas im Schrank.

Bis nach Vaasa bin ich gekommen, aber die Strecke war schon recht eintönig. Ich glaube ich muss demnächst mal die Schlagzahl erhöhen, damit ich Richtung Norwegen komme. Das sind in der direkten Strecke immer noch über 1000 Km.

So geht das jetzt seit 60 KM
Stadtstrand von Vaasa
Vaasa
Und so sieht mein Abendbrotpanorama aus

Geradevor die Grillhütte und rechts die Sauna ;-).

14. und 15.7. Pori und Kristinestad

6618 Km

Etappe 14.07.18

6782 Km

Etappe 15.07.18

Am 14. habe ich es wieder mit einigen Umwegen bis nach Pori geschafft. Ich bin zunächst noch weitergefahren bis Yyteri, weil dass als Badestelle ausgeschildert war. Hier steppte dann der Bär! Der Ort war dermaßen überlaufen, dass ich garnicht erst angehalten habe. Ich bin dann nochmal bis zum Hafen durchgefahren und wieder Richtung Pori umgedreht. Wahrscheinlich ist der Ort so beliebt, weil es hier Sandstrand gibt. Ein Großteil der Halbinsel wird von einem Golfplatz belegt. Überall Golfplätze. Ich bin dann zurück nach Pori und habe auf einem Parkplatz nahe einem Vogelbeobachtungsturms an einem Seitenarm des Flußes Kokemäenjoki übernachtet. Gegenüber liegt natürlich ein Golfplatz.

Kirche in Luvia
Arm des Flusses Kokemäenjoki

Heute habe ich es dann bis nach Kristinestad oder Kristiinankaupunki geschafft. Unterwegs habe ich soviele Wohnmobile gesehen, wie noch nie auf der gesamten Tour. Entweder fängt jetzt hier die Hauptreisezeit an, oder die Gegend ist als Touristenregion sehr beliebt.

Kirche unterwegs
Milchkannenhäusschen

Ich habe dann noch mehrmals den Fluß Merikarvianjoki gekreuzt. Hier gibt es unzählige Angelstellen die alle von der Straße ausgeschildert sind und teilweise tief im Wald liegen. Außerdem kann man hier natürlich auch prima wandern.

Brücke Piinukoski
Merikarvianjoki – Das soll ein Anglerparadies sein
Museum Carlsro

Da hier alles so voll ist, habe ich mir relativ zügig einen Platz auf dem Campingplatz gesucht. Ich wollte mir schließlich das WM Finale ansehen.