Heute bin ich ziemlich früh von Geräuschen geweckt worden. Es klang so, als ob eine Möwe auf dem Dach rumläuft. Allerding habe ich mehrmals nachgesehen und keinen Vogel oder Getier entdeckt. Naja, da war ich schon mal recht früh auf. Ich bin dann nochmal mit dem Fahrrad in die Stadt, war aber rechtzeitig wieder zurück, damit ich nicht der Letzte an der Fähre bin.
Die Fährüberfahrt nach Helsinki war wieder ganz entspannt. Das Wetter hatte wieder ein Nachsehen mit mir. In Helsinki war dann das Fahren recht anstrengend, da der Verkehr und die Verkehrsführung deutlich anstrengender ist als in Helsinki. Außerdem kreuzt auch noch überall die Straßenbahn und natürlich wieder eine Baustelle nach der Anderen.
Tschüss TallinHallo HelsinkiAußerirdisches Menneken in Helsinki
Nachdem ich jetzt 3 Tage ohne irgendwas gestanden habe, gönne ich mir die nächsten 3 Tage dann den Campingplatz Rastilla. Hier hat man jedenfalls alles.
Der Platz scheint mir der einzige in der Nähe von Helsinki zu sein. Und auf dem Parkplatz übernachten wie in Tallin kann man hier vergessen.
Die Nacht an der Küste war wieder schön ruhig und entspannt. Die Kilometer haben sich schon mal gelohnt. Ringsum waren zwar Familien und haben die Grills benutzt, aber alles schön ruhig und gesittet. Ich bin richtig begeistert von diesen RMK Plätzen. Auf diesem wird sogar Holz für die Grills bereitgestellt.
Steilküste vor Tallin
Zuerst wollte ich heute nochmal einen Großeinkauf in Tallin machen, da dass die Finnen auch so halten. Und das hat ja wohl einen Grund.
Deshalb bin ich in einen Maxima XX gefahren. Der lag in einer großen Plattenbausiedlung und es wurde fast ausschließlich russisch gesprochen. Ich habe mir direkt eine Palette Bier eingepackt, was einen anderen Kunden dazu verleitete mich in russisch vollzutexten. Als ich ihm zu verstehen gab, dass ich ihn nicht verstehe, zeigte er nur auf das Bier, hob den Daumen und sagte „Good, good“. Dann habe ich ja wohl das richtige eingepackt.
In jedem Fall dauert so ein Einkauf hier wesentlich länger. Zum einen, weil man nicht weiß wo was steht und zum anderen weil nicht immer ganz klar ist, was man kauft. In Kaunas habe ich z.B. eine Packung vermeintliches Hähnchenfleisch eingepackt, es waren ja schließlich Hühner auf der Verpackung und es lag im Fleischregal. Die Überraschung war dann aber groß, als ich nach dem Öffnen feststellte, dass es sich um Hühnerhälse handelte. Das war dann nichts für mich.
Hier sollte klar sein, was es ist. Aber 77,7%?
In Tallin wollte ich auch noch das leidige Thema Gasflasche angehen. Ich weiß, dass deutsche Gasflaschen in Finnland nicht befüllt werden dürfen. Deshalb habe ich mich hier in Tallin nach dem Einkauf auf den Weg zur Firma Propaan gemacht. Die Frage war, ob die mir die Flasche nochmal auffüllen, damit ich mit 2 vollen Gasflaschen nach Finnland übersetze. Zuerstmal musste ich dafür gefühlte 100 Km durch Industriegebiete und Plattenbausiedlungen fahren. Zu allem Überfluss waren natürlich noch diverse Baustellen und Umleitungen zu meistern. Und dann dieser Fahrstil!
Endlich angekommen, schaute der Gasmann, der natürlich keine Fremdsprache beherrschte nur in den Gaskasten vom Wohnmobil, bedeutete mir, ich solle die Gasflasche herausholen und hat die Flasche dann gefüllt. Zunächst hat er die Gasflasche auf die Seite gelegt und das Ventil geöffnet und die Flasche dabei wieder aufgerichtet. Ich vermute, dabei hat er ermittelt, wieviel Gas noch in der Flasche ist. Dann Adapter aufgeschraubt, gefüllt und anschließend nochmal kurz die Flasche gekippt und das Ventil geöffnet. Damit hat er wohl sichergestellt, dass die Flasche nicht übervoll ist. Und das alles mit einer rasenden Geschwindigkeit und Routine. Jetzt habe ich zumindest in Finnland erstmal keine Versorgungsprobleme.
Das ganze hat alles ziemlich viel Zeit gefressen, so dass ich erst ziemlich spät im Zentrum von Tallin war. Ich habe mir dann erstmal ein Ticket für die Fähre morgen um 13:30 Uhr nach Helsinki am Schalter besorgt.
Kirche am Terminal
Nachdem ich mir das Fußballspiel angesehen habe, bin ich nochmal ein wenig in die Stadt, und habe mich hier in der Umgebung umgesehen. Eine sehr entspannte Stimmung hier in der Umgebung.
Hier muss ich mit dem Fahrrad durchentspannte StimmungWeg in die StadtLennusadam am Abend
Für die Nacht stehe ich jetzt auf einem etwas zwielichtigen Hinterhof. Ich könnte mich auch 500m weiter auf einen umzäunten Platz stellen, aber da ist mir der Boden zu schief. Hier stehe ich quasi auf der Rückseite vom Kulturzentrum. Ich hoffe die kulturinteressierten Talliner haben keine kriminelle Ader.
Ziel war heute Tallin. Nachdem ich mich erst spät vom schönen Stellplatz losreissen konnte, habe ich einen Parkplatz direkt in Tallin angesteuert. Der lag in der Nähe des Seaplane Harbour Lennusadam, dass ich mir anschauen wollte.
Kloster Padise
Seaplane Harbour Lennusadam
Das Museum besteht eigentlich überwiegend aus frei zugänglichen Schiffen, die über die ganze Stadt verteilt liegen und der ehemaligen Seeflugzeughalle mit einer kleinen Ausstellung.
Gebaut auf der Krögerwerft Rendsburg
Danach bin ich in die Altstadt. Wieder perfekt mit dem Fahrrad abzuklappern. Ich bin dann noch zum Fährterminal, um mich nach der Überfahrt nach Helsinki zu erkundigen.
Gefängnis mit AussichtTallinFassadeKaffeekarussel
Ich hätte in Tallin auf dem Parkplatz stehen bleiben können, aber ich bin dann nochmal ein Stück zurück gefahren um mir einen Stellplatz an der Küste zu suchen. Und was soll ich sagen, wieder mit Aussicht und meinem Bekannten;-).
Heute Mittag habe ich die Fähre aufs Festland genommen. Auf dem Weg nach Heltermaa hatte ich noch einige Zeit, deshalb bin ich nochmal links und rechts abgebogen. Mein Weg auch auf dem Festland war gepflastert mit Ruinen.
Ruine HiiumaaÜberfahrt nach Rohuküla
Gestern haben mir Segler im Hafen eine Besichtigung von Haapsalu empfohlen. Eine wirklich schöne kleine Stadt.
Ruine LindenhofBischofsburg HaapsaluHexengarage in Haapsalu?HaapsaluHausnummer 6 in Haapsalu
Heute stehe ich wieder mal auf einem RMK Platz. Auch hier wieder eine schöne Ausstattung, und natürlich ein Strand. Auch wenn das Wetter wieder etwas eingetrübt ist.
Wieder perfekt ausgestattetStellplatz 25.06.18Estnisch kann man fast verstehen.Da is er wieder.Ich verstehe.Me and Mr. Jameson
Heute habe ich mir die Leuchttürme von Hiiumaa vorgenommen. Unterwegs bin ich aber noch auf den Eiffelturm gestoßen.
Tahkuma LeuchtturmKopu LeuchtturmLeuchtturm RistnaEiffelturm am Wegesrand
Bei der Fahrt über die Insel habe ich mir auch immer mal wieder RMK Campsites angesehen oder bin den braunen Schildern zu besonderen Orten gefolgt. Einen besonders schönen Campingplatz habe ich in Kaleste gesehen. Auch wenn am Strand ein Seehund ohne Kopf lag.
RMK Kaleste telkimisalaHütte in KalesteToter Seehund
Von diesen Campingplätzen gibt es hier einige. Eigentlich sind diese für Zelte vorgesehen, wenn aber nicht allzuviel los ist, kann man sich auch mal mit dem Wohnmobil hinstellen. Das natürlich nur, sofern man den manchmal abenteuerlichen Pfad mit dem Wohnmobil schafft. Dieser war jedenfalls mit einer größeren Zeltergruppe belegt, deshalb habe ich mich nicht dazugestellt.
Am Leuchtturm in Ristna, bin ich beim wandern an den Strand auf ein Surfcamp gestossen, dass mich ein wenig an Norderney erinnert hat.
Surfcamp in Ristna
In den Orten oder unterwegs, findet man oftmals so eine Art Tingplatz oder Sängerplätze. Diese haben meist eine Bühne und oft auch Kiiking-Schaukeln oder überdimensionale Wigwams. Hier finden wohl die Zusammenkünfte und Feste der Einheimischen statt.
ThingplatzKiiking zum x. Mal
Am Wegesrand findet man auch immer wieder irgendwelche Nachrichten und Mitteilungen aus Steinen.
Zeichen am Wegesrand
Am Tahkuma Leuchtturm habe ich auch wieder ein Mahnmal für die Fähre MS Estonia gesehen. Davon gibt es hier einige. Dieses Mahnmal ist den Kindern gewidmet, die auf der Fähre waren. Keines der Kinder hat überlebt. Das Mahnmal steht an der Stelle, die in Estland am nächsten am Unglücksort liegt.
Mahnmal für die Kinder auf der MS Estonia
In einem Wald stand dann noch eine halb verfallene orthodoxe Kirche. Eine schöne Kulisse für den nächsten RTL Horrorschocker?
Haus im Wald
Eigentlich wollte ich heute die Fähre zurück aufs Festland nehmen, da ich aber gesehen habe, dass die einzige freie Überfahrt nach Mitternacht am Festland ist und außerdem der Ticketpreis erhöht ist, bin ich wieder auf die Marina gefahren. Die Sauna ist in der Gebühr für den Standplatz schließlich dabei ;-).
Heute morgen bin ich noch mal zum Panga Pank gefahren, da es mir gestern dort so gefallen hat. Da das Wetter sich beruhigt hat, und langsam der blaue Himmel wieder zum Vorschein kam, war es ein schöner Spaziergang. Auch wenn heute wesentlich mehr los war. Offensichtlich kommen am Wochenende viele Esten vom Festland auf die Insel.
Panga PankPanga PankWas für ein Blau
Nach Mittag habe ich die Fähre von Saaremaa nach Hiiumaa genommen. Die Überfahrt dauert ca. 1 Std. und war sehr entspannt. Hiiumaa ist ganz anders als Saaremaa. Während Saaremm gefühlt nur aus Wald besteht, ist die Landschaft auf Hiiumaa viel freier. Man nannte Hiiumaa auch die Insel der Windmühlen. Es soll mal über 700 Stück gegeben haben.
Fähre nach HiiumaaAuf Hiiumaa ist die Landschaft nicht so bewaldet wie auf SaaremaaSchuppen auf HiiumaaEine der letzten Windmühlen auf Hiiumaa
Auf der Suche nach einem Stellplatz bin ich fast über die ganze Insel gekommen. Eher zufällig bin ich dann auf einen neu angelegten Waldlehrpfad gestossen und bin diesen einmal abgelaufen. Der Weg führte durch einen ziemlichen Urwald. Und die Mückenbelastung hielt sich in Grenzen.
Urwald auf Hiiumaa
Hiiumaa ist wesentlich mehr auf Tourismus ausgerichtet. Ich dachte eigentlich an eine verschlafene kleine Insel, aber dem ist nicht so. Offensichtlich bringt die Nähe zu Finnland und zu Schweden viele ausländische Touristen hierher. Ich stehe heute in Kärdla in einem komplett neu angelegten Hafen mit hochwertiger Ausstattung. Ich bin wohl der erste Wohnmobilist hier, denn der Hafenmeister hat einen nagelneuen Wasserschlauch für mich angeschlossen.
Und da ich jetzt weiß, wozu die Dinger da sind, hier noch einige Kiiking-Schaukeln:
Kiiking-Schaukel in PangaKiiking-Schaukel auf SaaremaaHistorische Kiiking-Schaukel auf Hiiumaa
Ab heute ist definitiv Jackenwetter. Der Wind weht sehr frisch und heftig und es regnet immer wieder mal. Die Temperaturen sind wohl jetzt normal. Ich habe mich gestern hier noch mit einem Mecklenburger unterhalten, der regelmäßig im Baltikum unterwegs ist. Der meinte das gute warme Wetter der letzten 3 Wochen ist sehr unüblich.
Heute morgen windet es ein wenig
Wie ich heute bemerkt habe, bin ich gestern garnicht an der richtigen Steilküste gewesen. Das habe ich heute nachgeholt und bin nach Panga gefahren und bin dort ein wenig spazieren gegangen. Dabei bin ich ziemlich durchgepustet worden und habe ein Mütze vermisst. Aber hier auf Saaremaa ist es schön, deshalb bin ich heute noch geblieben und werde morgen mit der Fähre nach Hiiumaa fahren. Und von da dann wieder Richtung Festland. Die Fähre fährt nur 3 x täglich aber allzuviel ist hier ja nicht los, so dass ich wohl einen Platz kriegen werde.
Mäuerchen in PangaPangaBlumenschmuck mal anders
Ich habe mir hier dann noch einige Stellplätze auf der Insel angesehen. Es gibt hier einige öffentliche Zeltplätze, die man aber auch mit dem Wohnmobil nutzen kann. Diese Stellplätze haben eigentlich immer Sitzmöglichkeiten und Grill und sind schön gelegen. Die Anfahrt ist mit meinem Wohnmobil aber nicht immer ganz einfach, da die Bäume in den Weg hängen oder der Weg ein wenig uneben ist.
Letztlich bin ich aber wieder auf dem Parkplatz von gestern gelandet.
Heute Nacht hat es ordentlich geregnet. Das klingt ja ganz gemütlich im Wohnmobil, allerdings hatte ich ein wenig die Befürchtung, dass ich evtl. auf dem nassen Rasen mit dem Wohnmobil Probleme kriege, da ich ein wenig Abschüssig stehe. Mit etwas Schwung bin ich dann aber problemlos weggekommen.
Ich habe mir zunächst Arensburg oder Kuressaare angesehen. Die einzige Stadt auf der Insel und richtig niedlich.
Die ArensburgStrasse in Arensburg
Dann bin ich nochmal die Strecke zurückgefahren, da ich mir noch den Meteoritenkrater in Kaali ansehen wollte. Sieht aus wie eine riesige Pfütze und ist nur 4 m tief, aber der Erdauswurf rundherum ist 15m hoch.
Meteoritenkrater in Kaali
Zuletzt bin ich dann in den Norden der Insel nach Panga an die Steilküste und habe mir hier einen Stellplatz für die Nacht gesucht. Man wirft hier 2 € für den Strom in einen Briefkasten am Kiosk und kann guten Gewissens übernachten.
Hier stehe ich für die NachtDorfjungend auf Moppeds (natürlich ohne alles).
Heute wollte ich bis Saaremaa kommen. Vorher bin ich aber noch nach Pärnu gefahren. Das liegt auf dem Weg und deshalb habe ich mir einen Parkplatz gesucht, was garnicht so einfach war, um mir die Stadt anzusehen. Zunächst bin ich aber in nicht sonderlich schöne Gegenden gekommen. Erst als ich Richtung Strand gefahren bin, habe ich gesehen wie liebenswürdig es in Pärnu ist. Die Stadt ist klar auf den Tourismus ausgerichtet, aber es gibt hier viele kleine Geschäfte mit Kunsthandwerk oder interessante Restaurants. Phänomenal finde ich den Stadtstrand. Hier gibt es neben dem Stadtpark alle Möglichkeiten, vom Beachvolleyballfeld bis hin zu Dusche etc. Eine schöne Stadt.
Straße in PärnuPärnuKentukiAm Hafen von PärnuStadtstrand von Pärnu
Dann bin ich mit der Fähre nach Saaremaa übergesetzt und habe mir einen Platz für die Nacht gesucht. Saaremaa hat schon einen eigenen Charakter. Auffälig sind hier die Natursteinmauern um die Bauernhöfe oder um den Friedhof. Das habe ich bisher hier noch nicht gesehen.
Die blöde Markise hat mich heute morgen um 7:00 Uhr schon geweckt. Ich hatte sie gestern Abend draußen gelassen, und heute morgen hat leichter Wind eingesetzt. Das führt dazu, dass die Mechanik „knackt“, das ist im Wohnmobil deutlich zu hören. Also bin ich aufgestanden und wollte eigentlich nur die Markise einrollen. Leider war die Markise voller Ameisen. Als ich in Stettin gestanden habe, hat sich Honigtau auf das Wohnmobil und die ausgerollte Markise gelegt. Wahrscheinlich hat das die Ameisen angezogen. Also musste ich die Ameisen erst mit dem Besen von der Markise entfernen. Da ich darunter stand, war das Ergebnis, dass ich voller Ameisen war. Da bin ich dann gleich Duschen gegangen und war damit endgültig wach.
Ich bin dann gegen Mittag los Richtung Estland. Kurz hinter Riga lag noch ein schönes Gebiet mit vielen Seen und Flüssen und vielen Campingplätzen und Hotels. Das Wetter wurde dann unterwegs sehr windig und es hat dann tatsächlich angefangen zu regnen.
Unterwegs bin ich an diesem Museum vorbeigekommen. Welcher berühmten Persönlichkeit ist dass wohl gewidmet? Wer ist das wohl?Ich stehe jetzt kurz hinter der estnischen Grenze zu Lettland auf einem Parkplatz/Erholungsgebiet. Hier sind im Kiefernwald überall Grillplätze, Plumpsklos und sogar ein Brunnen für Frischwasser. Und was soll ich sagen: das Wetter ist zwar noch windig, es scheint aber wieder die Sonne. Mein Platz für die NachtDas Plumpsklo. Ganz neu und sauber.Alls da was man braucht.Und natürlich wieder StrandzugangHier noch ein Rätsel: ich kann mir zwar denken, was der nette Mann mir sagen will? What?Der Google Übersetzer ist aber offensichtlich überfordert, oder die Esten haben eine besonders poetische Ader?